Und wieder endete die Antragsfrist für Projektanträge beim Kulturamt Mannheim am 31.3. Wieder haben wir viele Themen und Ideen, die uns auf den Nägeln brennen, für die Bühne entworfen, Summen kalkuliert, mit Formularen gekämpft (vor allem alle Apple-User). Die Zusammenarbeit und der Zusammenhalt waren wie immer richtig klasse! Danke an alle Kolleginnen und Kollegen!
All das allerdings dieses Mal mit dem entscheidenden Unterschied, dass wir wissen, dass wir nichts wissen, nicht wissen, ob wir noch relevant sind für die Stadt oder weggekürzt werden.
Sicher ist normalerweise immer, dass wir eine 50/50-Chance haben, dass die Anträge durchgehen oder eben nicht. Wenn nicht, muss man irgendwie Plan B in der Tasche haben und überlegen, wie es auch ohne dieses Projekt gehen könnte.
In dieser Projektrunde steht aber alles auf der Kippe. Können die Projektgelder überhaupt von der Stadt zur Verfügung gestellt werden oder geht die Kultur als “freiwillige Leistung” über die Klinge?
Für uns als “Freischaffende” bedeutet das schlimmstenfalls, dass wir unsere Selbständigkeit aufgeben müssen, Bürgergeld beantragen, aus der Künstlersozialkasse rausfliegen, weil wir anderen Tätigkeiten nachgehen müssen, und damit dann auch unsere ohnehin schon homöopathische Rente auf dem Spiel steht und wir deutlich mehr öffentliche Gelder brauchen, als wenn man uns das dünne Eis unserer projektbasierten Lebensgrundlage nicht entzieht.
Die Kultur ist kein Sparschwein. Genauso wenig ist das, was wir tun, entbehrlich. Ohne Kunst und Kultur wird es still, war ein viel zitierter Satz in der Pandemie. Der hat gerade jetzt wieder an Bedeutung gewonnen.